Das Fußballteam von Trainer Jelle Brinkwerth hat es leider nicht geschafft: In einem leider nur teilweise spannenden Finale bei tropischen Temperaturen auf der Sportanlage Weende unterlagen unsere Jungs der Landesligamannschaft von der SVG mit 2:4. Nichtsdestotrotz ist auch dieser 2. Platz als großer Erfolg zu sehen und macht Lust auf die in zwei Wochen beginnende Saison. Soweit das Wichtigste in Kürze, und nun weiter mit Daniels Bericht:
Gefühlte 40 Grad in der Sonne, tropische Temperaturen an einem sonnigen Samstagnachmittag – wie gestaltet der Durchschnittsgöttinger seine Freizeit? Richtig, er legt sich ins Freibad und schaut den anderen Besuchern beim Pinkeln ins Becken zu – oder so ähnlich. Aber Fußballer und ihre Fans sind alles andere als „Durschnitt“, was am heutigen Nachmittag auf der BSA in Weende erneut unter Beweis gestellt wurde. Schätzungsweise 250 Zuschauer, 3 Schiedsrichter und 22 Spieler säumten das Sportgelände und trugen ihrerseits einen großen Teil zum gelungenen Abschluss des Sparkassen-Cups bei. Diese Einleitung mit Verweis auf urinierende Freibad-Junkies mag etwas „obszön“ anmuten, doch da nach dem letzten Artikel ernsthafte Beschwerden beim GöKick eingingen, die Verwendung des Begriffs „primäres Geschlechtsmerkmal“ sei jenseits des guten Geschmacks und eine Löschung des Textes angebracht, gibt es jetzt jedes Mal einen ekelhaften, nicht jugendfreien Einschub, damit eine breitere Leserschaft erschlossen werden kann.
Wir, der Bovender SV, hatten uns nach dem Halbfinalsieg keine Auszeit gegönnt und am Freitag mit einer (Aus-)laufeinheit die Beine sowie anschließend mit Fußball-Tennis bei heftigsten Regenfällen die Füße locker gemacht. Für Edeltechniker genau die richtige Vorbereitung auf das große Finale, in dem wir dem Landesligisten und Favoriten SVG Paroli bieten wollten. Im Wissen um die Spielstärke des Gegners griffen wir im Gegensatz zu den vorherigen Spielen etwas später an und versuchten stattdessen, die Räume im Zentrum eng zu machen. Dies gelang in Ansätzen recht gut, obgleich Florian Evers einige gezielte Pässe in den Rücken unserer Abwehr spielen konnte. Immerhin wurde meiner persönlichen Evers-Bilanz kein weiterer Tunnel hinzugefügt, was als großer Erfolg zu werten ist, da Vollbrecht beim 5-2 im Regelfall Tunnelopfer Numero Uno ist.
Nach Balleroberung wollten wir zügig nach vorne spielen, so wie nach knappen 4 Minuten, als René Haehnel einen schnellen Konter zum 1:0 vollendete. So weit, so geplant. Leider gerieten wir anschließend stark unter Druck und konnten seltener Entlastung schaffen. Folgerichtig fiel das 1:1 nach Traum-Volleyschuss und kurz darauf sogar das 2:1 für die Göttinger, durch kollektive Untätigkeit nach einem Freistoß begünstigt.
Abteilungsleiter Wolfgang Hungerland, der in Abwesenheit von Jelle Brinkwerth gemeinsam mit seinem sympathischen Hundi und Mannschaftskapitän Gerbi Kaplan das Team coachte, stellte nach 25 Minuten auf Doppel-Sechs um und verordnete uns eine defensivere Ausrichtung. Fortan hatten wir zwar weniger Ballbesitz, ließen den SVGern aber weniger Platz und taktierten uns in die Halbzeitpause. Gerbi, vom Göttinger Tageblatt als „Sportler der Woche“ gesondert gefeatured, schwor seine „Indianer“ auf die zweite Hälfte ein und appellierte an konzentriertes Passspiel. Wir waren zu diesem Zeitpunkt jedoch hitzebedingt bereits ziemlich kaputt, so dass wir bereits froh waren, konzentriert den Weg zurück aufs Spielfeld zu finden. Dort angekommen durchliefen wir nach ordentlichen 10 Minuten eine Schwächephase, in der wir uns erneut zwei Gegentore nach Standards einfingen. Ursachenforschung? Wir haben einfach zu großes Vertrauen in die Krakenartigen Arme unserer neuen Nummer Eins, Dennis Koch, so dass wir daumendrückende Passivität bei Eckbällen walten lassen. Das muss und wird sich bessern, ab sofort lassen wir dank Grätschverbot keine Ecken und Freistöße mehr zu!
Doch der BSV wäre nicht der tollste Verein der Welt, wenn er ob kleiner Rückschläge das weiße Handtuch werfen würde. Im Gegenteil, wir kämpften bis zur letzten Minute und konnten per „Kopf“ (so die offiziell vereinbarte Lesart) zum 2:4 verkürzen. Danke an die Hand Gottes!
Da war es dann auch egal, dass plötzlich kurz vor Schluss ein unbekannter Fan, bewaffnet mit Liegestuhl und Partyhemd, von der Tribüne hinab Schimpftiraden auf die Bovender losließ. Zitat: „Ihr mit Eurem Scheiß-Fußball, nur lange Bälle, ihr Spackos.“ Den Plan, einen „langen Scheiß-Spacko-Ball“ versehentlich direkt in Richtung Liegestuhl zu knallen, gaben wir aber bedingt durch unsere gute Kinderstube auf, freuten uns stattdessen über eine insgesamt sehr starke Mannschaftsleistung in den letzten 2 Wochen und sind nun heiß auf die ersten Aufgaben in der Kreisliga.
Glückwunsch an die SVG, wer gegen den BSV gewinnt, ist ein wahrer Champion. ;)