Der Bovender SV, Lieblingsverein der kleinen und großen Leute, startete heute auf der BSA in Weende in die Spielzeit 2013/14. Der Gegner im Rahmen des Sparkassen-Cups hieß SCW Göttingen und rief bei eingefleischten BSVern unangenehme Assoziationen hervor. Zu frisch sind Erinnerungen an teils derbe Klatschen in jüngster Vergangenheit, als Ronnie Kürzinger bei einem 0:6 mangels geeigneter personeller Alternativen sein Torwartdebüt geben musste. Doch die aktuelle Lage sieht weitaus rosiger aus: „Kürze“ wie er ungerne im Mannschaftskreis genannt wird, rackert mittlerweile auf der rechten Seite umher und für das Tor folgte Dennis Koch dem Ruf seines Herzens und heuerte bei den Gelb-Schwarzen an. Wobei „gelb-schwarz“ in Anbetracht unserer neuesten modischen Innovationsoffensive leichtes „Understatement“ ist – fortan läuft der sympathischste Kreisligaclub in krass-grellen orangenen Stutzen auf, die sich perfekt in das Gesamtkonstrukt, bestehend aus den lieb gewonnenen gelben R+R Trikots sowie den nicht minder bequemen Hosen der „IN-Marke“ Nike fügen.
Genug der Nebensächlichkeiten, der Leser harrt der Schilderungen sportlicher Natur. Jelle Brinkwerth, neuer Trainer in Bovenden, trat die Reise nach Weende mit einem 19-Mann starken Kader an. Die gute Trainingsbeteiligung der ersten beiden Wochen trug insofern Früchte, als dass alle Spieler fit und motiviert den Weender Rasenteppich betraten und sich in der geheimen taktischen Formation ausrichteten, über die wir an dieser Stelle aufgrund unangenehmer mitlesender Gäste keine weiteren Worte verlieren werden dürfen.
Kein Geheimnis war die Ausrichtung der Viererkette, in der Nasszellen-Helikopter-Performer Timo Hichert die rechte Seite bespielte, das frisch transferierte Brüder-Duo Mathis und Luca Gleitze perfekt die Zentrale zustellte und Franky D. mit feinem Fußwerk für so manchen Olé-Moment auf der links sorgte.
Unbedingt erwähnt werden muss außerdem die neue Rolle von Dani El Eid, der sichtlich gut gelaunt im vorderen Mittelfeld seine unschlagbar langen Beine ausfahren darf. Vorne kehrte Willy „the one and only“ Dellemann zurück und stellte im Sturmzentrum beide Innenverteidiger häufig wirkungsvoll zu. Mit Rückkehrer Ruben Benseler stand ein weiterer altbekannter Edeltechniker im Aufgebot, der in der ersten Hälfte zur Freude des Autors eine wunderbare Grätsche aus dem Lehrbuch zelebrierte.
Überhaupt funktionierten das Zusammenspiel sowie die taktische Disziplin bereits recht ordentlich. So mancher Zuschauer jubelte nach Abpfiff der 90 Minuten im Überschwang der Gefühle gar freudige Adjektive wie „grandios“ oder „bundesligerisch“ in die Fernsehkameras. Zur Freude der Allgemeinheit trug u.a. das frühe 1:0 durch ein fieses Abstaubertor von Dani El Eid bei, der dabei seine filigranen Extremitäten bis an die Grenze der Belastbarkeit verrenkte – zum Wohle seiner Teamkollegen. Danke. ? Das Tor verlieh uns Sicherheit, der Gegner wurde früh unter Druck gesetzt und die Räume geschickt zugestellt. So war das 2:0 in Hälfte Zwei nur folgerichtig. Gerbi Kaplan vollendete einen schönen Spielzug und krönte damit seine herausragende Leistung. Bevor die Schleimerei jedoch zu glitschig wird, sei angemerkt, dass wir nach der sicheren Führung etwas unsortierter wurden und den Weender die eine oder andere Chance gestatteten. Nach einem angelegten Arm von Luca Gleitze, der zur Vermeidung des Freistoßes den Arm quasi ins Trikot bohrte, pfiff der ansonsten gute Schiedsrichter dennoch und Mike Strauß schlenzte den Ball unhaltbar ins Toreck. Beim 2:1 bleib es dann auch, ein verdienter Erfolg für das aktivere Team, das demnächst eine prall gefüllte Mannschaftskasse haben wird, da einige nette Spieler stets freiwillig ihre Sportsachen in den Kabinen vergessen. Auch dafür herzlichen Dank. Weiter so! Was aber auch für das Spiel des Bovender SV gilt….
Mittwoch geht es gegen Nörten-Hardenberg, Anstoß in Weende ist um 17:30 Uhr.