Zauberhafte Magie & knackige Zitate

3 Spiele, 13:13 Tore und 4 Punkte - so lautet die Bilanz des Bovender SV nach der Vorrunde des Sparkassen Cups. „Das muss man auch erstmal schaffen“ kommentierte der Stadionsprecher nach Abpfiff der turbulenten Begegnung gegen den SSV Nörten-Hardenberg, die alle Facetten eines echten Pokalfights bot. In die Kategorie „Elfmeterdrama“ fielen jene drei Strafstöße, die zwar allesamt verwandelt wurden, jedoch jeweils Stoff für verschwörerische Diskussionen boten. Beim ersten Elfmeter spitzelte BSV-Keeper Julian Theilen den Ball von den Füßen des durchgebrochenen Nörtener Angreifers weg, aber traf irgendwie gleichzeitig auch den rechten Zeh des linken Fußes, so dass der Pfiff durchaus seine Berechtigung hatte. Den zweiten Elfmeter verschuldete der Autor dieser Zeilen, als er im Sechzehner einen Zweikampf gegen den starken Lukas Duymelinck ganz souverän gewinnen wollte, doch komischerweise spielte das im Weg stehende Bein der Nörtener „18“ nicht mit. Meine ziemlich professionell wirkende Reklamation beeindruckte Schiedsrichter Andreas Wagner nur mäßig und obwohl die passenden Argumente auf meiner Seite waren („Schiri, ich spiele nie Foul!“) setzte es die zwangsläufige Bestrafung in Form des 3:3 Ausgleichs kurz vor der Pause.

Bis dato waren wir dem eine Klasse höher eingestuften Kontrahenten ebenbürtig, obgleich der Ballbesitz primär bei dem in schwarz-weiß auflaufenden Team um den EX-Bovender Willy Dellemann lag. In der zweiten Hälfte ging Nörten engagierter in die Zweikämpfe und setzte uns eher unter Druck. Anstatt die spannende Schlussphase mit einer zwischenzeitlichen 5:3 Führung für Nörten und dem späten 5:5-Ausgleich durch den dreifachen Torschützen Dominic Langer ähnlich zu zerreden, wie es mein letzter Bericht von der 3:8 VORBEREITUNGS-Niederlage gegen die SVG tat (und Kritik von Gerbi Kaplan provozierte: „Daniel, Dein letzter Bericht war Scheiße!“), lassen wir an dieser Stelle Zitate sprechen, wie sie auf dem Fußballplatz nunmal so vorkommen.

Ein Erinnerungsprotokoll der finalen 20 Minuten:
„Leute, ich will hier gewinnen! Wer das nicht will, soll bitte rausgehen!“ (Gerbi)
„Draufgehen, der hat zwei linke Füße!“ (Julian Keseling zu Mitspieler Lukas Duymelinck, der den BSV-Verteidiger Vollbrecht angreifen sollte)
„Was seid ihr denn für eine Jammeltruppe?“ (Ein Nörtener Spieler, dessen Wortschöpfung bislang nicht im Duden zu finden ist. Das wird sich ändern.)
„Schneller! Wir wollen gewinnen!“ (Gerbi, BSV)
„Ruuuuhig, kein Risiko mehr.“ (Petkovic, BSV)
„Bloß weil Du nicht Fußballspielen kannst, musst du nicht ständig den Arm rausnehmen.“ (Duymelinck zu Vollbrecht)
„Ich entschuldige mich für meine zwei linken Füße und zwei linken Arme.“ (Vollbrecht zu Duymelinck)
„19 Jahre und eine große Klappe.“ (Julian Keseling zu einem Mitspieler)
„Stimmt nicht, ich bin 21.“ (Die Antwort)
Versöhnlicher Abschluss: „Ihr habt echt eine gute Truppe zusammen.“ (Tillmann Koch zu BSVCoach Simo Siric)

Auf jeden Fall bereuten die Zuschauer ihr Kommen nicht. Wenn Bovenden spielt, ist immer etwas los. Um es im Stile des Fußballmagazins 11Freunde zu schreiben: „Die Fußballgötter schauen mit einem lachenden Auge auf ihre irdischen Ebenbilder in den samtig weichen Trikots der VSMRechtsanwälte hinab, sobald diese das runde Leder mit zauberhafter Magie kreisen lassen.“ Man könnte es auch etwas weniger formvollendet poetisch schreiben: Das ist geiler Fußball, der Spaß macht. Glückwunsch an den SSV Nörten zum Einzug ins Viertelfinale!