Gefühlte 4 Monate mussten wir warten, bevor nach dem finalen Auswärtssieg beim DJK Desingerode Ende November wieder frische Rasenluft geschnuppert werden durfte. Vorbei die lange Vorbereitungszeit, adé Waldläufe und Testspiele – endlich ging es wieder los. Dabei hatten wir gar nicht damit gerechnet, heute gegen Hertha Hilkerode auflaufen zu können, schließlich traten die Gäste aus dem Eichsfeld in der vergangenen Saison gleich zweimal nicht gegen uns an. Entsprechend hektisch ging es am Vormittag auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen zu. „Scheiße, Hilkerode tritt an, hast Du Zeit?“, so die nicht selten panisch ins Handy getippte Message. Aber wie es sich für eine intakte, stets gut harmonierende Mannschaft gehört, trudelte keine einzige Antwort der Kategorie „Ey Trainer, weck mich doch nicht in aller Frühe um 13 Uhr…“ bei Jelle Brinkwerth ein, so dass wir einen nahezu vollzähligen Kader zum vereinbarten Treffpunkt begrüßen durften.
Die vor Anpfiff ausgegebene Parole „Hauptsache Sieg“ wurde detailgetreu bis in die letzte Fußspitze umgesetzt. Nach früher Führung durch ein Eigentor ließen wir das nötige Engagement vermissen, was im prompten Ausgleich mündete und für die ersten frustrierten Gesichter sorgte. Doch dank teaminterner Supervisionsfortbildungen erstickten wir sich anbahnende Konflikte gleich im Keime: „Entschuldigung Franky, kannst Du vorne etwas früher nachsetzen und den Gegner bei der Ballannahme stören? Aber nur, wenn es Dir nichts ausmacht…“ – „Ja klar, Ronnie, ich nehme die Aufforderung deinerseits mit allergrößtem Respekt entgegen und versuche künftig, die motivierenden Impulse von der Seitenlinie gewinnbringend in meine kommenden Handlungsabläufe zu integrieren.“
Nur so und nicht anders geht Teamwork!
Die Belohnung folgte auf dem Fuße, bzw. auf dem „Hufe“, denn Mathis Gleitze bestätigte die im Training angedeutete Schussstärke mit einem wahren „Huf“ in den Torwinkel. Dieses Erfolgserlebnis löste alle Spannungen und nach einer weiteren schönen Kombination stand es plötzlich 3:1 für das richtige Team. Die wenigen Zuschauer, die sich gegen den Hamburger Abstiegs- und für den Bovender Aufstiegskampf entschieden hatten, bereuten ihr Kommen nicht, obgleich sanfte Kritik bezüglich einiger spielerischer Missverständnisse laut wurde.
Nach dem Seitenwechsel entspannte sich die Lage vor dem Bovender Tor merklich, Keeper Dennis Koch hatte fast ausschließlich Ballkontakte mit dem Fuß und konnte sich auf das umsichtige Dirigieren seiner Vorderleute konzentrieren. „Daniel, möchtest Du bitte zurück auf die 6er Position gehen, ich wäre Dir sehr verbunden.“ „Aber mit dem größten Vergnügen, Dennis, ich finde es sehr lobenswert, dass du konstruktiv an der bestmöglichen taktischen Ausrichtung mitarbeitest.“ „One Team – One Dream“ lautete nicht zuletzt aufgrund derart harmonischer Dialoge das Fazit von Chef Brinkwerth nach Schlusspfiff und dem 5:1, das in der zweiten Hälfte Noureddine, Dellemann und Enrico Weiß besorgten.
Als dann in der Kabine auch noch Dani El Kisto Eid die erste seiner 6 Strafkisten spendierte, konnte der gelungene Nachmittag frei nach Horst Hrubesch noch einmal „Paroli gelaufen“ lassen werden. Zwischen Cola und alkoholfreien Zigaretten einigten wir uns auf das Fazit „Hauptsache gewonnen“, was den Trainer insofern freute, als dass wir für die kommenden Aufgaben noch Steigerungspotenzial abrufen können. „Ich bedanke mich herzlich für das aufmerksame Lesen und wäre euch sehr verbunden, beim nächsten Heimspiel für ein stärkeres Zuschaueraufkommen zu sorgen. Aber nur, wenn es nicht zuviel Mühe macht. OK?“