TT: Starker Saisonauftakt unserer Ersten mit 4 Punkten aus 3 Spielen

  • Überraschungspunkt in Marklohe und Kantersieg gegen Sorsum bringen vorübergehend Tabellenplatz 2 in der Verbandsliga

H1 20200926„Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen haben für die ersten drei Spiele, auch wenn es im Einzelnen anders lief als im Vorfeld vermutet.“ Mit diesen zutreffenden Worten resümierte Bovendens Nummer vier Frank Fischer sichtlich zufrieden die ersten Partien des BSV in der Verbandsliga. Nach der hochverdienten „Landesliga-Corona-Meisterschaft 2020“ und dem daraus resultierenden Aufstieg waren sich alle Tischtennis-Fachleute einig, dass es für unser Team vom ersten Ballwechsel an nur um den Klassenerhalt gehen wird, den man noch im Mai 2019 unglücklich in der Heimrelegation verpasst hatte.

BSV vs. Badenstedter SC

H1 20200906Entsprechend motiviert ging das neustrukturierte Team um die beiden Kapitäne Daniel Argut und Aydarus Strojwasiewicz nach harter Vorbereitung in die erste Begegnung zu Hause gegen den Badenstedter SC. Das Gästeteam aus Hannover ist als direkter Mitbewerber um den Klassenverbleib einzuordnen, sodass man gleich zum Saisonstart in beiden Lagern die Option sah, sich von der Konkurrenz ein wenig abzusetzen in der Tabelle. Der neue Modus ohne Auftaktdoppel schien allerdings erstmal für unser oberes Paarkreuz nachteilig zu sein – sowohl Nils Hollung als auch Daniel Argut kamen mit dem Kaltstart vor durchaus ansehnlicher Kulisse am Südring - selbstredend die gültigen Hygienevorgaben vollumfänglich einhaltend - absolut nicht zurecht. Nils kämpfte sich zwar trotz äußerst durchwachsener Leistung in den fünften Satz gegen Nathaniel Weber, war aber in der Entscheidungsphase chancenlos. Noch schlimmer erging es Daniel Argut, der drei Sätze lang gegen Jan-Helge Petri Bälle sammeln durfte und nie in sein Spiel fand.

Glücklicherweise entspannten sich die langen Gesichter der Bovender Fans im Anschluss wieder, da das mittlere Paarkreuz mit Frank Fischer und Neuzugang Henrik Wiechers postwendend für den Ausgleich sorgte gegen Krapiec und Circioglu. Begeistert waren alle Anwesenden von der Beweglichkeit unseres Teamältesten und der Spielfreude unseres sympathischen Neuzugangs - für Henrik ohne Zweifel ein Einstand nach Maß im BSV-Trikot. Mykola Bezkorovaynyy hatte, durchaus nervös wirkend nach der langen Punktspielabstinenz, von Beginn an große Probleme mit der ungewöhnlichen Noppenabwehr seines Gegenübers Malte Bartels und unterlag in vier Sätzen. An Position sechs kam nun BSV-Cheftrainer Aydarus Strojwasiewicz zu seinem ersten Einsatz als Stammspieler der ersten Herren. Auch dieses Debüt gelang – in fünf Sätzen setzte sich Heidi gegen Johannes Lahring durch.

In Gefahr wurde das Team einmal mehr von seinen eigentlich so zuverlässigen Spitzenspielern gebracht. Beide hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt und mit einer derartigen Leistung waren Nils und Daniel meilenweit von Zählbarem gegen Petri und Weber entfernt, die zudem richtig tolles Tischtennis boten und Badenstedt verdient mit 5:3 in Front brachten. Bei Nils und Daniel landeten an diesem Tag nahezu alle Offensivversuche auf der nicht vorhandenen Tribüne.

Glücklicherweise sorgte die Mitte zum zweiten Mal im Spielverlauf für den Ausgleich, dieses Mal zum 5:5. Henrik bewies, dass er äußerst nervenstark ist und drehte gegen Ugur Circioglu ein scheinbar verlorenes Spiel nach 0:2-Satzrückstand. Weniger spannend machte es am Nebentisch Frank Fischer, der Klaudius Krapiec eine kurze, schmerzvolle Lehrstunde erteilte. Insgeheim liebäugelte das Team zu diesem Zeitpunkt durchaus mit dem Auftaktsieg. Leider kam dieser letzten Endes nicht zu Stande, da Mykola, ähnlich wie das obere Paarkreuz, sehr unglücklich und etwas fahrig aufspielte und auch sein zweites Spiel gegen Lahring in vier Durchgängen abgab. Somit war es an Aydarus, uns einen Punkt zum 6:6-Endstand zu sichern, was er auch souverän tat. Malte Bartels Noppenspiel konnte Heidi in seinen mitunter brachialen Angriffsaktionen nur selten irritieren, sodass der erste Punkt in der Verbandsligasaison nach zwölf gespielten Einzeln auf der Habenseite verbucht werden konnte.

Marklohe vs. BSV

In Außenseiterposition reiste die erste am vergangenen Samstag mit dem BSV-Mobil in den Hannoveraner Norden nach Marklohe. Die Oberliga-Zweitvertretung des SC Marklohe zeichnet sich durch eine gelungene Mischung aus gestandenen Akteuren und aufstrebenden Talenten aus und gilt als unmittelbarer Anwärter auf die vorderen Plätze. Bislang konnte man sich sogar erlauben, die beiden nominellen (nur auf dem Papier aufgestellten?) Spitzenspieler gar nicht einzusetzen und hatte dennoch beide Auftaktpartien siegreich gestalten können. Leider dauerte die Anfahrt erheblich länger als die geplanten 105+x Minuten, die Kapitän Daniel Argut nutzen wollte, um die Roten von Hannover 96 gegen den KSC siegen zu sehen. Während der Rest der Truppe fachsimpelte, wie lange man sich der Übermacht der Markloher wohl entgegenstemmen können werde, zog (zu-)viel Zeit ins Land. Nach einigen Extrarunden durch Langenhagen, die A2 war stellenweise gesperrt, kam unsere Truppe endlich an der Halle an und absolvierte ein verkürztes Einspielprogramm, um wenigstens leidlich vorbereitet zu sein. Hervorragend war trotz dessen die Laune, zumal noch etliche Zuschauer den Weg auf die (hier vorhandene) Tribüne fanden, darunter auch einige wohlbekannte „Superstars“ der hannöverschen Tischtennisszene, die zusätzlich für gelöste Atmosphäre sorgten. Zu verlieren hatte man wie erwähnt gar nichts und dies wirkte sich offensichtlich günstig auf die Performance unserer Jungs aus.

Der vor Wochenfrist so desolate Kapitän Daniel Argut zeigte ein gänzlich anderes Gesicht und besiegte den Spitzenspieler der Markloher, Marlon Wehrenberg, verdient in drei Durchgängen. Auch Nils Hollung präsentierte sich etwas näher an seiner Normalform und bot dem favorisierten Schüler-Nationalspieler Bastian Meyer phasenweise durchaus Paroli. Leider wurde dies nicht mit einem Satzgewinn belohnt. Das Spiel schien nun den allerseits erwarteten Verlauf zu nehmen – Henrik Wiechers unterlag dem nächsten starken Youngster auf Gastgeberseite, Martin Wille, in einem spektakulären Viersatzmatch. Weiter ging es mit dem Auftritt von Aydarus gegen Torsten Rode, allenthalben nur „Foxi“ genannt, der gleich den ersten Satz in der Verlängerung gewann und die Markloher Führung in der Folge ausbauen wollte. Diese Rechnung vereitelte unsere „Heidi“ aber mehr als spektakulär, und zwar zum Entsetzen der zahlreichen Heimzuschauer. Gerade einmal neun (9!) Punkte überließ Heidi dem verdutzten Gegenüber in den folgenden drei Durchgängen, wohlgemerkt in Addition.

Die Sorgen der Markloher sollten noch größer werden – auch unser Mykola hatte sich zu Saisonbeginn außer Form präsentiert und scheinbar fleißig daran gearbeitet. Myko sprühte vor Spielfreude und bot seinem Kontrahenten Besim Emruli wenig bis nichts an. Die Blockwand unserer Nummer fünf war einfach dicht und der offensiv agierende Emruli musste die Überlegenheit Mykos neidlos anerkennen - Zwischenstand nach dem ersten Durchgang: 3:3

Oben kam es nun zu zwei hart umkämpften Duellen über die volle Distanz, mit unterschiedlichem Ausgang. Nils Hollung zeigte nun, was er wirklich drauf hat – es war einfach Pech, dass er das Spiel gegen Wehrenberg nicht nach Haus bringen konnte. Dieser Auftritt zeigte allerdings, gerade wenn man Nils kennt, dass der erste Saisonerfolg unserer Nummer eins nicht mehr in weiter Ferne liegen sollte, dazu aber später mehr. Mehr Fortune hatte Daniel, der sich ein teilweise etwas hitziges Match mit der Nummer eins Deutschlands in der Altersklasse U14 lieferte. Eine rein taktisch in der Schlussphase genommene Auszeit irritierte den Nachwuchsmann sichtlich, der dann den erneuten Ausgleich des BSV zulassen musste.

Schnell war der Gastgeber aber zeitweilig wieder enteilt: deren bester Akteur Dennis Lau musste sich zwar heftiger Gegenwehr Hendriks erwehren, war aber letztlich hellwach in den Entscheidungsphasen und siegte in vier Durchgängen. Die Zuschauer freuten sich nicht nur über den Sieg Laus, sondern nahmen staunend zur Kenntnis, dass erfolgreiches Halbdistanzspiel auch mit den neuen Plastikbällen durchaus noch möglich ist.

Für Hochspannung war gesorgt und sogar ein Sieg des BSV schien nun im Bereich des Möglichen zu liegen. Zielstrebig darauf hin arbeitete Mykola gegen Torsten Rode. Nach drei schnellen Durchgängen hatte sich der BSV nicht unverdient einen Punkt gesichert und sich darüber hinaus einen Matchball erarbeitet – richtig starke Vorstellung von Myko! Nun kam es zum alles entscheidenden Duell zweier ehemaliger Mannschaftskollegen, seinerzeit beim SV Marienwerder. Besim Emruli schien Heidis Spiel an gemeinsamen Trainingsabenden vollständig entschlüsselt zu haben und lieferte prompt den Auftritt des Tages ab. Sowohl mit Vorhand, als auch mit Rückhand verwandelte er serienweise in spektakulärer Manier. Aydarus versuchte zwar alles ihm Mögliche, war aber letztlich chancenlos gegen den überlegenen Gegner, sodass man sich am Ende leistungsgerecht 6:6 trennte.

Alle im BSV-Lager ordneten diesen Punkt aber als faustdicke Überraschung ein und feierten auf der erneut langen Rückfahrt den starken Auswärtsauftritt im Norden.

BSV vs. Teutonia Sorsum

Die Feierlichkeiten des Vorabends schienen insgesamt durchaus maßvoll abgelaufen zu sein – außerordentlich wach und fokussiert trat nunmehr die gesamte Truppe gegen den Kontrahenten aus dem Hildesheimer Vorort an die heimischen Tische. Wohlwissend, dass man einen Big Point im Abstiegskampf erzielen konnte und einen weiteren Aufsteiger deutlich hinter sich lassen konnte, agierten die sechs Herren in gewohntem gelb wie aus einem Guss, sehr zur Freude der traditionell zahlreichen Zuschauer. Der Sieg war mit sieben Siegen in Folge in Rekordzeit sichergestellt. Keinesfalls lag dies an einem schwachen Gegner, denn bezüglich der TTR-Punktwerte bewegt sich die sympathische Truppe aus Sorsum auf ähnlichem Niveau. Der Unterschied zu den beiden ersten Saisonauftritten war schlicht, dass alle sechs Bovender zeitgleich formstark auftraten und zum anderen etwas vom Glück bei knappen Spielständen profitierten. Zudem schien die tolle Leistung in Marklohe alle Protagonisten sichtlich beflügelt zu haben. Die Folge war, dass die einzige BSV-Niederlage des Tages von Henrik Wiechers gegen Materialkünstler Matthias Artelt kaum mehr als als Randnotiz ins Gewicht fiel.

Endergebnis des besten BSV-Heimauftritts der jüngeren Vergangenheit: 11:1! Durch diesen Kantersieg erspielte sich unser Team nicht nur ein vorzügliches Spielverhältnis, sondern geht zudem ungeschlagen mit starken 4:2 Zählern, die aktuell Tabellenplatz zwei bedeuten, in eine wohlverdiente, mehrwöchige Pause.

Erst Mitte Oktober geht es weiter mit gleich fünf Auswärtsauftritten in Serie, bevor es zum nächsten Heimspiel am 22.11. gegen Wolfenbüttel kommen wird, ein detaillierter Vorbericht folgt rechtzeitig. Wir bedanken uns für die tolle Unterstützung zu Saisonbeginn und beginnen mit der Trainingsphase für Teil zwei der Hinrunde.

Im Namen der ersten Herrenmannschaft
Daniel Argut