TT: Rückschlag im Aufstiegskampf

H1 171104Am vergangenen Samstag hat die erste Herrenmannschaft der Tischtennisabteilung des BSV einen herben Rückschlag im Kampf um die Tabellenspitze erlitten und sich in einem dramatischen wie unglücklichen Finale nach fast vier Stunden vorerst aus dem engeren Kreis der Aufstiegsaspiranten herauskatapultiert. Auf der geselligen Hinfahrt gen Wolfsburg wurde noch der BSV-Bus zur Skybar umfunktioniert und einige Akteure schauten die Samstagsspiele der Bundesliga - nicht ahnend welche Kuriositäten dieser Spielsamstag noch bereit halten sollte.

Schon der Spielbeginn gestaltete sich unrund beim BSV - so hatte einer der Einbecker Akteure seine roten Schuhe zu Hause vergessen und zuerst konnte auch niemand für Ersatz sorgen. Ein fetter Dank geht an dieser Stelle an den sympathischen Jembker Spielerpapa, der extra aufbrach, um ein paar Sportschuhe von zu Hause zu organisieren. Während des Einspielens füllte sich die schicke Jembker Halle bereits merklich mit einem sehr netten Heimpublikum, welches dem späteren Krimi an den beiden Tischen einen außerordentlich ansprechenden Rahmen liefern sollte.

Bereits in den Doppeln entwickelte sich ein an Spannung kaum zu überbietendes Szenario, da alle Partien in den fünften Satz gingen und außerordentlich hart - aber stets fair - umkämpft waren. Letztlich konnte der BSV in dieser Disziplin nur einmal punkten, und zwar durch Argut und Daebel auf Position eins. Da der Gastgeber in stärkster Truppe angetreten war, entwickelte sich erwartungsgemäß in der Folge ein ausgeglichenes Spiel, das hin- und her wogte. Oben konnten für den BSV drei Zähler erkämpft werden, was ganz stark war, da Jembke einen der besten Spieler der Liga, Ukraine-Import Nemtsow, aufbot, der sich aber nur einmal im Einzel gegen Frank Fischer gewinnbringend in die Notation einbringen konnte. Nummer zwei Daniel Argut zeigte sich unbeeindruckt von seinen Leihschuhen und musste den beiden Gegnern insgesamt nur einen Satz überlassen.

Auch in der Mitte wurden zwei Punkte geholt, was als sehr ordentlich zu bezeichnen ist, da auch hier ein gut aufgelegter Ukrainer aufschlug, der zwar mit spektakulären und pfeilschnellen "Kickaufschlägen" glänzte, dennoch aber von den beiden BSV-Akteuren Christian Wenzel und Steffen Neumann bezwungen wurde. Nichts zu holen gab es hingegen gegen den Mann mit der härtesten Vorhand der Liga, Christian Schieß, der mit seinen Geschossen gefühlt Brandlöcher in die Tische hämmerte. In der Folge taten sich allerdings vielfältige Probleme auf, die besonders für die Leser des Vorberichts sehr interessant sein sollten:

zum Einen war es wohl etwas voreilig, den mitreisenden BSV-Fans Freibier anzubieten, da unsere Freunde des Ligakonkurrenten aus Dassel in Mannschaftsstärke zur zweiten Einzelrunde aufliefen, was uns freute, aber auch unsere Vorräte an Bier schnell an gewisse Grenzen brachte. Dies stellte sich letztlich aber glücklicherweise als weniger schlimm heraus, da auch der Gastgeber gut gerüstet war für den unerwarteten Ansturm. Zum anderen hatte das untere Paarkreuz in Durchgang eins beide Spiele etwas überraschend und entgegen der vorherigen Prognose abgeben müssen und war beim Spielstand von 6:7 gegen Bovenden nun gefordert, das Schlussdoppel sicherzustellen und bestenfalls auch vor eben jenem eine Führung herauszuspielen. Leider gelang dieses Unterfangen nicht. Sowohl Capitano Malte Bährens als auch Arne Daebel hatten, besonders in engen Spielsituationen, einen gebrauchten Tag erwischt und verloren auch die Paarkreuzvergleiche 3 und 4 des Tages. Man muss allerdings auch fairerweise erwähnen, dass die Jembker Krökel und Plinta absolut überzeugend auftraten und die Niederlagen mit dem frenetischen Publikum im Rücken sehenswert erspielten. Das Resultat war dennoch große Ernüchterung auf Bovender Seite, da das Endergebnis somit 6:9 lautete und man plötzlich trotz des großen Kampfes mit leeren Händen und nunmehr vier Minuspunkten in der Fremde stand, was zweifellos anders geplant war.

Versöhnlich ging der Abend dennoch zu Ende, da die Jembker sich als vorbildiche Gastgeber präsentierten und das hadernde BSV-Team überaus großzügig zu Speis und Trank einluden. Darüber hinaus scheiterte am Sonntag darauf Tabellenführer Salzgitter ebenfalls im Spiel gegen die formstarken Jembker, sodass für den BSV weiterhin noch nichts verloren ist, obwohl der aktuelle Punktestand an sich nicht für große Ambitionen taugt. Das Team wird in den nächsten Heimspielen jeden Fan in eigener Halle brauchen, was insbesondere für den 18.11.2017 gilt, wenn sich Mitkonkurrent Wolfsburg am Südring vorstellt. Da zeitgleich auch die Zweite zu Hause spielt, hoffen alle Akteure und Beteiligten auf ein Tischtennisfest, bei dem die Halle hoffentlich aus allen Nähten platzen wird. Ein Vorbericht folgt zeitnah.

Text & Foto von Daniel Argut

 

 

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