Vizelandesmeister - wer hätte das gedacht!
Man war das eine Freude, als wir gestern Mittag die Silbermedallien und die Urkunde für die Vizelandesmeisterschaft überreicht bekamen. Niemand von uns hatte das erhofft. Wir sind zu dem Turnier gefahren und wollten lernen! In einer Vorrundengruppe in der es um die Stadtmeisterschaft ging hatten wir es mit dem ASC 46 Göttingen und dem Veranstalter, der BG 74 Göttingen, zu tun. Im ersten Spiel gegen BG spielten wir eine grausame erste Hälfte. Schlechte Pässe, mangelhafte Ballbehandlung und keine gute Wurfauswahl ließen uns schnell 5:14 zurück liegen. Wir kamen noch einmal durch viele Freiwürfe auf 14:18 heran, aber das Ende der Halbzeit gehörte wieder BG und es ging mit 14:24 in die Pause. Wir Trainer sprachen nun von mehr Zusammenspiel, Geduld und Disziplin und anfangs fruchtete diese Ansage auch. Denn nach 5 Minuten in der 2. Hälfte stand es 22:26, doch dann machte ein 8:0 Run der BG das Spiel wieder deutlich und diesen Vorsprung brachte BG über die Zeit (33:44).
Nun ging es gegen den ASC 46 Göttingen im zweiten Spiel um alles. Wir mussten gewinnen! Unser Trumpf war die Verteidigung. Wir bekamen Ottjes, den besten ASCer gut in den Griff und hatten selber in Michel Wiehl einen guten Punktesammler. Während in den anderen Spielen meist Moritz Barner die Verantwortung übernahm, war es gegen den ASC Michel der mit 23 Punkten die Offensive trug. So entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe in dem beide Teams gewinnen konnten. Ab der 8. Minute lief es für uns dann in der Offensive besser und wir gingen bis zur 13. Minute von 10:10 auf 15:10 in Führung, doch zur Pause war es wieder nur ein Punkt. Nach der Pause hatten wir den besseren Start und führten 19:16 und 22:18, aber in der 11. Minute ging der ASC wieder mit 28:26 in Führung. Nun wurde es ein Nervenspiel. Der ASC ging in Führung und wir konterten. Dem letzten 3er von Michel hatte der ASC in den letzten 45 Sekunden nichts mehr entgegenzusetzen und wir gewannen glücklich mit 35:34. Nachdem die BG nach anfänglichen Schwierigkeiten den ASC deutlich besiegte waren wir im Viertelfinale und es ging als Gruppen Zweiter gegen den CVJM Hannover.
Nach vier Stunden Pause in der einige auch noch Tennis spielten ging es um 19 Uhr weiter. Wir hatten uns den CVJM angesehen und wussten: die können wir schlagen, aber es wurde auch hier eng und knapp. Gegen die sehr auf 1-1 Situationen setzenden Hannoveraner stand unsere Deckung zunächst gut. Da es kein Durchkommen für den Gegner gab und Hendrik Hadenfeldt nun seine große Stunde hatte, lagen wir 8:2 in Führung. Bis zum 10:6 in der 9. Minute lief alles gut, doch dann erhöhte Hannover das Tempo und wir wurden wieder undiszipliniert in den Abschlüssen. Hannover machte 13 Punkte in Folge. Mit einem 12:21 ging es in die Pause. Aber Basketball ist ein Psychospiel. In dem Maße wie wir in Hälfte zwei wieder trafen, so bis sich Hannover an unserer Verteidigung die Zähne aus und bekam zum Ende ein zittriges Händchen. 6:0 für uns dann wieder 8:0 für Hannover ging es in die 2. Hälfte. Hannover behauptete ihre Führung bis zur 11. Minute (34:28). Angeführt von Moritz Barner gaben wir aber nie auf und schafften durch Tobi Perkovic den Ausgleich und die Verlängerung. In dieser lag Hannover wieder vorne aber Moritz machte die 2. Verlängerung perfekt. In dieser Verlängerung machte Annika Simon (das einzige Mädchen im Turnier) den Sieg klar. Neben ihrer tollen Verteidigung - sie bekam immer die besten Angreifer als Gegner - warf sie den entscheidenden 3er zum 40:39 Sieg über den CVJM Hannover. Damit ging es für uns am Sonntag um die Niedersachsenmeisterschaft gegen den Oldenburger TB und überraschender Weise gegen den MTV Herzberg, der die BG 74 Göttingen im Viertelfinale geschlagen hatte.
Der Sonntag begann mit dem Spiel unserer beiden Finalgegner. Es bestätigte sich das, was auch Samstag schon zu sehen war: Oldenburg wird Niedersachsenmeister! Sie schlugen Herzberg mit 61:12 und auch wir sollten gegen sie keine Chance haben. Wir verkauften uns allerdings sehr gut und machten unser bestes Spiel des Turniers. Das am Ende ein 61:24 auf der Anzeigetafel stand war nicht schlimm. Alle haben gekämpft und sich gegen ein tolles und starkes Team gut zur wehr gesetzt. Plötzlich wurde auch gepasst und miteinander gespielt und dies ziemlich erfolgreich. Nun ging es im letzten Spiel gegen Herzberg um den Vizemeistertitel. Wir kannten Herzberg aus der Liga und wussten, dass es wieder ein knappes Spiel geben würde. Anna und ich beschworen unsere Jungs Geduld zu haben, mit Köpfchen zu spielen und vor allem gut zu verteidigen. Annika und Moritz bekamen Mehlich und Tobi Tolsdorf von Herzberg in den Griff und so gingen wir 6:2 und 8:4 in Führung, aber Herzberg blieb dran. Bei 15:13 wurden die Seiten gewechselt. Angeführt von Moritz gingen wir 21:13 in Führung. Dieses war eine kleine Vorentscheidung, denn nun rannte Herzberg hektisch und kopflos an. Sie kamen zwar noch einmal bis auf 25:27 heran, dann machten Michel und Tobi aber den Sack mit einem 9:0 Lauf zu. Gejubelt wurde beim 36:27 Sieg nach dem Spiel ausgiebig.
Vizeniedersachsenmeister wurden: Michel Wiehl, Annika Simon, Hendrik Hadenfeldt, David Walter, Moritz Barner, Tobias Perkovic, Bosse Reglitzki, Benjamin Götz und Benjamin Riedel. Gecoacht haben: Anna Kraus und Uwe Aderhold.